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  Depressionen
                                            - was sind Depressionen und was kann man dagegen tun?

Ist Angst sinnvoll?

Die Angst ist ein ganz normales Gefühl, so wie Ärger, Trauer, Freude, Wut oder Liebe. Normalerweise bekommt man Angst, wenn man in eine bedrohliche Situation kommt. Es treten dann bestimmte körperliche Reaktionen auf, um im Gefahrenfall schnell flüchten zu können oder die Gafahr abzuwehren.

Angst ist also völlig normal, wahrscheinlich sogar lebenswichtig, da uns die Angst vor Gefahren schützt.

Auswirkungen der Angst

Die Angst nimmt den gesamten Menschen in Besitz. Sie hat sowohl körperliche als auch seelische Auswirkungen. Dazu gehören unter anderem feuchte Hände, ein blasses Gesicht, Herzklopfen, weiche Knie. Aber auch Übelkeit, Angriffslust, Gereiztheit, Appetitverlust und Stuhl- und Harndrang können eine Folge von Angst sein.

Wie oben schon erwähnt, stellt die Angst eine Art Schutzmechanismus für den Menschen dar. Der Körper wird auf Kampf oder Flucht vorbereitet, um schnell flüchten zu können oder Kraft für einen Kampf zu haben. So wird zum Beispiel die Herztätigkeit beschleunigt, ebenso die Atmung, Muskeln werden angespannt und die Durchblutung wird gefördert. In diesen Situationen ist die Auswirkung der Angst also durchaus sinnvoll. Der Körper wird auf schnelle Reaktionen, die meist automatisch ablaufen und unbewusst sind, programmiert. Würde der Körper sich nicht auf eine solche Bedrohung einstellen, so könnte der Mensch durch seine geistigen Fähigkeiten so lange über das Geschehen nachdenken, bis es vielleicht zu spät ist. Das logische Denken wird also blockiert und jahrtausende alte Reflexe übernehmen die Steuerung des Menschen.

Aus der Tierwelt ist bekannt, daß bestimmte Angstreaktionen angeboren sind. Dies soll ermöglichen, daß ein Tier auch dann mit der Flucht oder Kampf auf eine Bedrohung antwortet, wenn es diese Bedrohung bisher noch nie gesehen hat.

Ähnlich ist es beim Menschen. Viele Menschen haben eine angeborene Angst gegenüber Feuer, Dunkelheit, Schlangen, Spinnen, Blitze und Donner und vielem mehr. Dies scheint eine Art biologisches Gedächtnis der Erfahrungen unserer Urahnen zu sein. Wie sich ein solches Gedächtnis über Generationen hinweg weiter vererben kann, ist im Moment noch nicht bekannt, wahrscheinlich durch die DNA, es ist in diesem Zusammenhang aber auch nicht wichtig.

Übrigens bedeutet Angst in einer gefährlichen Situation nicht immer, daß man panikartig davonrennt, es gibt auch Situationen, in denen die Betroffenen verharren beziehungsweise erstarren, bis die Bedrohung vorbei ist. Eine solche Reaktion kennt man zum Beispiel bei Lawinenopfern, die nicht wild um sich schlagen und treten, während sie verschüttet sind, sondern fast regungslos bleiben, bis Hilfe kommt. Der Hintergrund dafür ist, daß eine hohe körperliche Aktivität in einem solchen Fall unnötig Kraft und Sauerstoff verbrauchen würde, was die Betroffenen unbewusst dazu veranlasst, in eine Art Regungslosigkeit zu verfallen. Auch hier ist der Automatismus der Angst also lebenswichtig.

In schwierigen Situationen, wie zum Beispiel bei Prüfungen, wird durch die Prüfungsangst eine Art Schutzmechanismus aktiviert, der den Betroffenen davor schützen soll, Fehler zu machen und generell erhöht aufmerksam zu sein.

Allerdings ist es immer wichtig, daß die Angst nicht überhand nimmt. Denn während uns die Angst in wirklich bedrohlichen Situationen vor Schaden schützen soll und uns aufmerksam machen soll, so kann zu viel Angst in unserem Denken hemmen und uns in Erstarrung bringen.