Depressionen
- was sind Depressionen und was kann man dagegen tun?
Diese Art der Therapie kommt ursprünglich aus der Epilepsie-Behandlung. Es wird hier unterhalb des Schlüsselbeins ein Stimulator eingepflanzt. Dieser hat ungefähr 3 cm Durchmesser und arbeitet ähnlich wie ein Herzschrittmacher. Über ein sehr feines Kabel ist dieser Stimulator mit dem Vagusnerv, der im Halsbereich sitzt, verbunden. Dieser Vagusnerv ist ein Hirnnerv. Über diesen Nerven werden vom Gehirn wichtige Funktionen, wie zum Beispiel der Herzschlag, gesteuert. Bei der Therapie gegen Depressionen werden durch diesen Nerv Impulse an das Gehirn weitergeleitet.
Bisher wurde diese Therapie nur bei Epilepsie-Patienten eingesetzt. Es wurden bis heute mehr als 15.000 Patienten mit einem solchen Stimulator ausgestattet. Dabei fiel auf, daß sich nicht nur die Epilepsie verbesserte, sondern auch das psychische Befinden, besonders bei Depressionen. Die genaue Wirkungsweise ist bislang allerdings noch nicht klar. Untersuchungen weisen darauf hin, daß Botenstoffe im Gehirn vermehrt freigesetzt werden. Erste Studien zeigen, daß Betroffene einer schweren Depression, die auf eine andere Therapie nicht angesprochen haben, in rund 40 % der Fälle eine Besserung erfahren haben.
Für
wen ist die Vagusnerv-Stimulation angebracht?
Diese Therapie steckt
noch in den Kinderschuhen. Sie ist allerdings auch bei uns schon zugelassen. Man
sollte sie allerdings nur dann in Betracht ziehen, wenn alle anderen Therapien
nichts gebracht haben. Da bis heute noch keine ausreichenden Studien vorliegen,
in welchen Fällen diese Therapie besonders gut hilft, muss der behandelnde
Arzt selbst entscheiden, ob er diese Therapieform anwendet.
Die Krankenkassen
übernehmen eine solche Therapie nur auf Antrag und nach sorgfältiger
Prüfung. Das Einsetzen eines Stimulators kann zwischen 15.000 und 20.000
€ kosten.