Menu schließen



  Depressionen
                                            - was sind Depressionen und was kann man dagegen tun?

Depressionen und Ernährung

Es wäre zu schön, um wahr zu sein: Depressionen vermeiden durch richtiges Essen. Tatsächlich hört man immer wieder, daß zum Beispiel Schokolade gegen Depressionen helfen soll beziehungsweise sie vorbeugen helfen soll. In neuerer Zeit sind zudem die sogenannten Omega-3-Fettsäuren und sogenannte Tryptophane im Gespräch, wenn es um Depressionen geht. Aber können diese Nahrungsmittel tatsächlich bei Depressionen helfen?

Tryptophan

Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure, die durch die Nahrung aufgenommen wird. Unser Körper kann sie nicht selbst herstellen, daher die Bezeichnung essenziell. Tryptophan wird benötigt, um verschiedene Eiweißstoffe in unserem Körper aufzubauen. Es ist ein Vorläufer unterschiedlicher Neurotransmitter in unserem Gehirn.

Man findet das Tryptophan in vielen unterschiedlichen Lebensmitteln, zum Beispiel in Milch, Fleisch, Eiern oder Kartoffeln oder aber in der Kakaobohne, hier ist das Tryptophan in sehr hohen Dosen vorhanden.

Untersuchungen zeigten, daß in Diäten, in denen Nahrungsmittel mit sehr wenig Tryptophan gegessen werden, die Anzeichen einer depressiven Stimmung deutlich ansteigen. Umgekehrt könnte man meinen, daß der Verzehr von sehr viel Tryptophan gegen Depressionen helfen kann. Leider ist dem aber nicht so: Jeder, der in Westeuropa lebt, nimmt mit seiner täglichen Nahrung genug Tryptophan auf, um den normalen Bedarf zu decken. Es dürften demnach allso keine Depressionen entstehen. Ein übermäßiger Verzehr von Tryptophan ist nicht empfehlenswert, da eine spezielle Diät mit Lebensmitteln, die besonders viel Tryptophan enthalten, viel zu einseitig wäre. Zudem verursacht zu viel Tryptophan schwere Gesundheitsstörungen.

Schokolade gegen Depressionen

Wie oben schon erwähnt, enthält die Kakaobohne besonders viel Tryptophan. Man sagt der Schokolade deshalb eine besonders stimmungaufhellende Eigenschaft nach. Oft liest man, daß Schokolade die körpereigene Produktion von Serotonin ankurbeln würde. Tatsächlich schwören viele Menschen inzwischen auf die glücklich machende Wirkung von Schokolade. Für einige ist dies sogar zu einer richtigen Gier geworden, so daß sie wie bei einer Sucht täglich Schokolade brauchen. Aber keine Angst, Schokolade ist kein Stoff, der süchtig macht, jedoch hat Schokolade tatsächlich psychoaktive Eigenschaften: In der Kakaomasse sind einige Stoffe, die uns sowohl stimulieren als auch dämpfen. Sie greifen also in unser Befinden ein.

Um nochmals auf das Tryptophan zurückzukommen: Man müsste täglich mehrere Kilo Schokolade essen, bis eine Wirkung tatsächlich möglich wäre. Der glücklich machende Effekt von Schokolade scheint vielmehr in den Kohlenhydraten zu liegen, die in der Schokolade im Übermaß vorhanden sind. Inzwischen weiß man nämlich, daß bei einer Depression eine kohlenhydratreiche Ernährung durchaus hilfreich sein kann. Zudem hat die Schokolade natürlich noch mechanische und geschmackliche Eigenschaften, die uns Wohlbefinden schenken und zumindest für den Moment glücklich machen können. Das zarte Schmelzen der Schokolade auf der Zunge, die wunderbare Süße, manchmal der auch herbe Geschmack bringen wohl jeden in Verzückung.

Tatsächlich kann Schokolade uns kurzfristig über depressive Verstimmungen hinweghelfen, ein Heilmittel gegen die Depression ist sie aber sicherlich nicht.

Omega-3-Fettsäuren gegen Depressionen

Omega-3-Fettsäuren helfen sowohl vorbeugend als auch heilend gegen viele Krankheiten. Diese s genannten ungesättigten Fettsäuren, die man früher als auch Vitamine bezeichnete, findet man in besonders hohen Dosen in fettem Fisch wie zum Beispiel Lachs oder Sardinen, jedoch auch in Pflanzenölen wie Leinöl, Rapsöl oder Sojaöl. Wie man inzwischen weiß, können Omega-3-Fettsäuren wirklich gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen helfen.

In früheren Untersuchungen fand man heraus, daß Menschen, die viel von diesen Fettsäuren zu sich nahmen, weniger oft an einer Depression erkrankten. Zudem schien die Suizidneigung bei diesen Menschen geringer zu sein. Warum das so war, ob diese Fettsäuren tatsächlich in die Produktion der Botenstoffe Dopamin und Serotonin eingreifen, ist bis heute nicht klar. Es ist tatsächlich noch nicht einmal klar, ob diese geringere Depressionsneigung wirklich etwas mit den Fettsäuren zu tun hatte. Eine depressive Wirkung ist also nicht nachgewiesen.