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  Depressionen
                                            - was sind Depressionen und was kann man dagegen tun?

Depression bei älteren Menschen

Der Mensch wird im Durchschnitt immer älter: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte der Mensch in unserer Region eine durchschnittliche Lebenserwartung von circa 35 Jahren. Nach dem Zweiten Weltkrieg war die durchschnittliche Lebenserwartung dann schon bei circa 60 Jahren.
Jungen, die heutzutage geboren werden, können mit einer Lebenserwartung von über 75 Jahren rechnen, Mädchen werden im Durchschnitt sogar über 80 Jahre alt.

Ein immer längeres Leben trägt jedoch auch Risiken in sich. Viele altersbedingte Beschwerden und Störungen nehmen in unserer Zeit zu. Darunter sind Krankheiten wie Gefäßerkrankungen, Erkrankungen der Atmungsorgane, Verschleiß der Gelenke und der Wirbelsäule, Osteoporose, Rheuma und verschiedene Arten von Krebs. Auch in der Psychiatrie kennt man Erkrankungen, die mit dem Alter zu tun haben, darunter ist auch die Depression, die eine der häufigsten psychischen Krankheiten im Alter ist.

alt = depressiv?

Noch immer sind sich die Experten nicht einig, ob sich mit steigendem Alter die Wahrscheinlichkeit, daß man an einer Depression erkrankt, automatisch erhöht. Manche Untersuchungen weisen eher auf einen Rückgang hin, andererseits zeigen Untersuchungen von Bewohnern von Altenheimen eine Häufigkeit von 30 bis 40 % an einer Depression Erkrankten.

Man könnte jetzt natürlich sagen, daß das ganz normal ist, da zum Älterwerden eine Resignation und eine Traurigkeit gehören. Dies ist natürlich nicht so, da es ja viele glückliche ältere Menschen gibt. Aber tatsächlich gibt es im Alter bestimmte Faktoren, die eine Depression begünstigen können. So verringert sich zum Beispiel der Stoffwechsel im Körper, auch die Produktion von roten Stoffen im Nervensystem. Das bedeutet, daß die Botenstoffe Dopamin, Noradrenalin und Serotonin abnehmen. Gleichzeitig nimmt der Spiegel des Monoaminooxid im Gehirn zu. Dieser Stoff ist verantwortlich für den Abbau der vorher genannten Botenstoffe. Für die Entstehung einer Depression im Alter kann also das Ungleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn als mögliche Ursache verantwortlich sein.

Ein anderer Grund für eine Depression im Alter können eine körperliche Erkrankung oder auch Schmerzen sein. Je schwerer körperliche Erkrankung oder Schmerzen sind, desto ausgeprägter sind dann die depressiven Stimmungen. Dazu kommt noch, daß gegen diese Krankheiten oder Schmerzen häufig Medikamente eingenommen werden müssen, die nicht selten eine Depression oder depressive Verstimmungen als Nebenwirkung haben.

Ein weiterer Faktor für eine Depression im Alter kann die Lebenssituation als älterer Menschen generell sein. Wie bei jüngeren Menschen auch entsteht die Depressionen erst dann, wenn verschiedene Faktoren zusammenkommen. Da sich gerade im Alter Verlusterlebnisse, wie zum Beispiel durch den Tod des Partners und von Freunden, Kränkungen, eine gewisse Hilflosigkeit oder auch Hoffnungslosigkeit und die Erfahrung, daß man sein Leben nicht mehr alleine meistern kann, häufen, ist die Schwelle zu einer Depression relativ niedrig.

Besonders bei Frauen weiß man, daß es sie schmerzt, wenn die Kinder jetzt ihr eigenes Leben führen, eine eigene Familie gründen und die Eltern nicht mehr so brauchen wie bisher. Parallel dazu läuft bei Frauen oft der Ausstieg aus dem Berufsleben, da viele Frauen heutzutage erst spät ein Kind bekommen. Dadurch vereinsamen nicht wenige Frauen mit der Selbstständigkeit ihrer Kinder und wissen nichts mehr mit sich anzufangen.

Wenn Sie also bemerken, daß Sie

  • keine Energie mehr in sich haben oder plötzlich unruhig sind
  • keinen Appetit mehr haben, Gewicht verlieren, nicht mehr schlafen können, ständig Verstopfung haben
  • plötzlich sehr vergesslich werden
  • ständig niedergeschlagen sind, traurig, hoffnungslos und sich überflüssig fühlen
  • sich nicht mehr freuen können
  • keinen Sinn in Ihrem Leben mehr sehen

sollten Sie daran denken, daß dies möglicherweise auf eine Depression hinweisen kann. Wie in jedem Alter ist eine Depression auch im höheren Alter behandelbar. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, was man dagegen tun kann!



Weitere Informationen

Wegweiser Demenz des Bundesfamilienministeriums

Der Wegweiser Demenz des Bundesfamilienministeriums informiert, verweist auf Angebote zur Betreuung und Pflege und vernetzt Betroffene, Angehörige und Fachkräfte, die mit Alzheimer und anderen Formen der Demenz zu tun haben.

Mehr Informationen erhalten Sie unter www.wegweiser-demenz.de.

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