Schaltzentrale Gehirn
Man unterscheidet ja im Allgemeinen zwischen dem Verstand und dem Gefühl. Althergebracht sitzt der Verstand im Gehirn, das Gefühl im Bauch bzw. dem Herzen. Beide sind also getrennt und haben miteinander nichts zu tun.
Nun, das ist falsch!
Das Gehirn ist ein hochkomplexes Gebilde, das Komplexeste, das in unserem Körper vorhanden ist.
Es speichert unsere Erfahrungen, es erlernt neue Dinge, es steuert unseren Körper und seine Funktionen, zudem beherbergt es unseren "Geist", oder wie man ihn auch immer nennen mag.
Durch das Gehirn können wir die Zukunft planen, die Vergangenheit nochmals vorüberziehen lassen, und schließlich verhilft es uns dazu, denken zu können. Es schenkt und Gefühle, Vorlieben und Abneigungen usw. Kurzum: Ein wunderbares Organ, das uns zu dem macht, was wir sind: Menschen.
Wenn man das Gehirn mit einem Computer vergleichen würde, dann wäre das Hirn selbst die Hardware, das Erlernte, die Gefühle und die Gedanken die Software. Und wie das so mit Computern ist, können ab und an Softwarefehler auftreten. Tritt so ein Fehler auf, läuft eine spezifische Funktion fehlerhaft ab.
Gleiches passiert im Menschen: Hat der Mensch die falschen Gefühle oder Gedanken, dann wird etwas passieren, was nicht richtig ist. Da es auf dieser Seite um Ängste und Paniken geht, wollen wir hier auf diese Punkte eingehen. Wenn also ein Mensch erlernt hat, daß Spinnen eklig und gefährlich sind, dann wird als Ergebnis davon möglicherweise eine Angst vor Spinnen auftreten.
Generell kann man sagen, daß jeder angstkranke Mensch erlernt hat, daß etwas für ihn gefährlich ist, und so bekommt er Angst davor.
Grund dafür ist, daß das Gehirn von alleine nicht zwischen "tatsächlich gefährlich" oder "eingebildet gefährlich" unterscheiden kann. Es kennt nur den Zustand "gefährlich" und reagiert entsprechend darauf. Es schüttet Stresshormone aus, es bringt das Herz zum Rasen, die Schweißproduktion wird angeregt usw.
Angst "verlernen"
Tatsächlich ist das, was wir wissen, durch Verschaltungen zwischen einzelner Zellen in unserem Gehirn gespeichert.
Unser Hirn hat dazu viele hundert Milliarden Nervenzellen, die, je nach Verbindung zu anderen Zellen, Wissen speichern können. Wenn etwas neues gelernt wird, werden neue Verbindungen angelegt, verfallen mit der Zeit diese Verbindungen, dann vergessen wir die Informationen wieder.
Wird etwas, was wir ständig benötigen, öfters abgerufen, dann werden diese Verbindungen zusätzlich verstärkt.
Und genau hier kann man ansetzen:
Verändern Sie Ihre angsteinflößenden Gedanken und erlernen Sie ein neues Verhalten, wenn die Angst Sie überkommt.
Wenn Sie also neue Verhaltensweisen anwenden und Sichtweisen verändern, dann wird das Gehirn "umverdrahtet", und je öfters Sie das tun, desto stabiler wird das neue Verhalten.
Gleichzeitig werden alte Verhaltensweisen mit der Zeit immer weiter zurücktreten. |