Depressionen
- was sind Depressionen und was kann man dagegen tun?
Bis heute weiß man nicht genau, warum eine Depression wirklich entsteht. Es wird angenommen, daß viele verschiedene Faktoren bei der Entstehung der Krankheit beteiligt sind.
Die Depression gehört zu den häufigsten Krankheiten in Deutschland. Man geht davon aus, daß 15 % aller Männer und 24 % aller Frauen im Laufe ihres Lebens an einer Depression erkranken. 10-15 % der Erkrankten versuchen Schätzungen zufolge einen Selbstmordversuch, wenn die Krankheit nicht behandelt wird. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt die Depression sogar als schwerwiegendere Krankheit ein als zum Beispiel Diabetes oder eine Herzerkrankung, woran man erkennen kann, wie schwer eine Depression tatsächlich für den Betroffenen ist.
Vieles spricht dafür, daß die Depression eine Krankheit der Neuzeit ist. Die Belastung in unserer modernen Gesellschaft wird immer höher, hinzu kommen Sorgen vor Arbeitslosigkeit, Stress im Beruf, ein verändertes Familienleben oder sogar Stress in der Freizeit sind sicher Faktoren, die eine Depression auslösen können. Hinzu kommt der immer weiter steigende Konsum von Alkohol, Nikotin, Medikamenten oder anderen Suchtmitteln, die die Psyche verändern können.
Ein weiterer Punkt, der den meisten nicht bekannt sein dürfte, ist die Missachtung des inneren Rhythmus, man nennt ihn auch biologischen Rhythmus. Die moderne Technik, vor allem die Erfindung des elektrischen Lichtes, hat die Verschiebung des Lebensrhythmus möglich gemacht. Früher stand man auf, wenn der Hahn krähte und ging zu Bett, als die Sonne unterging. Heutzutage steht man mitten in der Nacht auf und geht ebenso mitten in der Nacht zu Bett. Dies bewirkt eine Verstellung der inneren Uhr, was ebenfalls als ein Faktor zur Entstehung einer Depression angesehen wird. Allerdings muss man noch anmerken, daß es durchaus schon aus der Antike Berichte über Depressionen gibt. Es gab also schon zu allen Zeiten depressive Menschen, nicht nur in unserer Zeit.
Verlust und Verlustängste
Fast jeder Mensch hat an sich und seine Umwelt bestimmte Erwartungen
und Wünsche. Wenn diese Erwartungen nicht erfüllt werden,
entsteht Wut und man kämpft dagegen an, oder man ist enttäuscht
und fällt vielleicht in eine tiefe Krise. Wie der einzelne
reagiert, hängt von seiner Lebenseinstellung und seiner Lebenserfahrung
ab. Depressionen werden von negativen Lebenseinstellungen zu sich
selbst, der Situation und der Zukunft gefördert. Man bewertet
die eigene Situation als ausweglos, man fühlt sich als Versager.
Wenn man zum Beispiel seine Arbeit verliert, glaubt man, nie mehr
eine Arbeit zu finden. Wenn man seinen Partner verliert, glaubt
man, nicht liebenswert zu sein und nie mehr einen Partner zu finden.
Man zieht sich so immer weiter aus der Umwelt zurück, weil
man glaubt, wertlos zu sein.
Störungen in der Kindheit
Eine schlechte Kindheit kann also auf jeden Fall als Grundstein
einer depressiven Erkrankung angesehen werden.
Diese Störungen können sich bis ins Erwachsenenalter durchschleppen
und auch erst wesentlich später eine Depression verursachen.
Traumatische Faktoren
Ein weiterer Faktor, der die Depression fördert, ist das Erleben
von schmerzlichen Erfahrungen, die jeder Mensch zwangsweise erfahren
muss. Diese Erfahrungen werden vom Gehirn abgespeichert und manchmal
in ähnlichen Situationen wieder aufgerufen. Das kann manchmal
der Auslöser für eine Depression sein. Solche schmerzhaften
Erfahrungen können zum Beispiel eine zwischenmenschliche Kränkung
sein, ein schwerer Unfall oder der Verlust der Eltern. Weitere Faktoren
sind auch:
Erbliche Veranlagung
Kinder von an einer Depression erkrankten Menschen haben ein höheres
Risiko, auch an dieser Krankheit zu erkranken.
Körperliche Erkrankungen
Auch körperliche Erkrankungen können eine Depression auslösen:
Biologische Faktoren
Bei an einer Depression erkrankten Menschen ist ein veränderter
Haushalt von Neurotransmittern festgestellt worden. Diese Transmitter
sind Botenstoffe, die für die Weiterleitung von Nervenimpulsen
mitbeteiligt sind. Bei an einer Depression erkrankten Menschen herrscht
ein Mangel an Noradrenalin und Serotonin. Man setzt deswegen bei
der Behandlung der Krankheit Medikamente ein, die die Konzentration
dieser Stoffe im Gehirn wieder erhöhen.
Auch ein geänderter Hormonhaushalt kann für eine Depression mitverantwortlich sein. So ist zum Beispiel des öfteren zu beobachten, daß Frauen nach der Geburt oder in den Wechseljahren häufiger an einer Depression erkrankten.